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Das ganze begann mit extremen Rückenschmerzen, die sich bis hoch in den Nacken zogen. Ich legte mich auf mein Sofa und da hörte ich es ein Brummen im linken Ohr. Wobei da noch primär meine Rückenschmerzen das Problem waren, aber so was bekommt man ja mit Wärme weg. Oder auch nicht. Also ging ich eine Woche später zu meiner Hausärztin und schilderte ihr mein Problem. Das Brummen im Ohr war da immer noch nicht so mein Problem. Dennoch bekam ich, neben einer 1 Wöchigen Krankschreibung und einem Rezept für Physiotherapie, auch noch eine Überweisung zum HNO.
Also machte ich einen Termin beim HNO aus, auf den ich natürlich auch eine Woche warten musste.
Montags wieder Arbeiten gegangen und mit noch größeren Schmerzen nachhause gekommen. Ich bin dann ziemlich früh schlafengegangen, jedoch war an Schlaf nicht zu denken den Mein Ohr Brummte so laut, das ich schwören könnte, dass mein Kissen hat vibriert.
Dienstag noch mal zum Arzt (diesmal Vertretungsarzt). Dieser verschrieb mir Ortoton und ein MRT HWS.
Mittwochs ging es zum HNO. Beschrieb ihm dann kurz meine Symptomatik, in 5 Minuten, dann ging es zum Hörtest der keine Hörminderung feststellte. Die Arzthelferin Spielte mir dann noch ein paar Frequenzen vor und ich solle ihr sagen welche dem Ton entspricht. Ging aber nicht weit genug nach unten, so dass sie die tiefste Frequenz aufschrieb die sie einstellen konnte (ca. 150Hz). Meine Bemerkung, dass die Frequenz schwankt, wenn ich ein Geräusch höre, und dass ich den Ton mit Tiefen Frequenzen quasi ausschalteten kann, hat sie hingegen nicht notiert. Bei dem nachfolgenden Gespräch mit dem Arzt war ich dann etwas überfordert, denn er begann gleich, damit das die ein Tiefton-Tinnitus sei und ich wohl damit leben müsste. Aufgrund meines entsetzten Gesichtsausdrucks wurde er dann etwas einfühlsamer und so fragte er ob ich denn Verspannungen im Nacken hätte. Hatte ich ja und Di. einen MRT Termin. Woraufhin er dann sagte, dass der Tinnitus sehr wahrscheinlich mit den Verspannungen verschwinden würde. Ich sagte "und wenn nicht", daraufhin verschreib er mit Kortison Tabletten, allerdings mit der Bemerkung das es eigentlich schon zu spät dafür sein könnte (Ja 1 Woche auf Termin warten!). War mir aber egal, die Hoffnung stirbt zuletzt! Aber schwerer Fehler, denn das Ortoton in Verbindung mit dem Kortison ließ mich die Nächsten 4 Tage nur so dahinvegetieren, dennoch konnte ich nachts kaum ein Auge zumachen.
Montags, da ich so nicht Arbeitsfähig war, wieder zum Hausarzt. Sitze auf dem Behandlungsstuhl und Zittere am ganzen leib, die Ärztin fragt ob ich öfters so zittere, was ich verneine. Erkläre ihr kurz was in der letzten Woche so passiert ist. Worauf sie nur sagt dass sie Ortoton nicht so gut findet und wir das Kortison aus alle Fälle reduzieren müssen, da ich das offensichtlich nicht vertrage und sie mich noch zwei Wochen krankschreibt. Zuhause angekommen nehme ich also die zwei Kortison Tabletten und 2 Stunden später noch zwei Ortoton. Aber irgendwie war mein Kortisonspiegle noch immer so hoch, dass ich Nachmittags meine erste Panikattacke im Leben hatte. Die nur, nach nochmaliger Rücksprache mit der Ärztin und einem Rezept für Lorazepam gebremst werden konnte. Das erste Mal nach 5 Tagen konnte ich wieder schlafen. Nur konnte ich am nächsten Tag wieder nicht Schlafen da mich mittlerweile das Brummen so gefangen hat, dass ich mich nur noch darauf konzentrieren kann. Also nehme ich noch mal eine von den Wunderpillen, funktioniert bestens. So beschließe ich auch die drauf folgenden zwei Tage mit so einer Pille schlafen zu gehen.
Freitag wieder bei meiner Ärztin wo sie mir mitteilt das ich die Wunderpillen nicht mehr weiter nehmen darf. Ich antworte, das mit dem Brummen im Kopf so aber nicht an Schlaf zudenken ist. Sie meint dann, sie könne mir was Pflanzliches aufschreiben, worauf ich antworte das ich nicht so der esoterisch Typ bin. Also schreibt sie mir dann was Anderes auf, mit der Bemerkung "ist aber kein Schlafmittel, so ca. 1 Stunde vor dem Zubettgehen einnehmen", werde noch mal eine Woche Krankgeschrieben und da das MRT ohne Befund ist bekomme ich noch ein MRT BWS, sowie die Empfehlung zum Chiropraktiker zu gehen. Hole mir dann das Mirtazapin und noch Lasea (hat sie mir für die Unruhe empfohlen) in der Apotheke. Diesmal lese ich aber die Packungsbeilage: "Antidepressiva? Ich bin doch nicht Depressiv!". Also beschließe ich die Packung in den Schrank zu legen und mit einer Lasea zu Bett zugehen. Funktioniert allerdings nicht, so dass ich wieder kein Schlaf finde. Am nächsten Tag recherchiere ich dann etwas bezüglich Mirtazapin und stelle fest das es sehr häufig bei Schlafstörungen eingesetzt wird. Also nehme ich dann abends eine und kann auch recht schnell einschlafen. Allerdings zeigen sich dann doch Nebenwirkungen, so dass ich nach Rücksprache, 4 Wochen je eine Halbetablette (7,5mg) nehme. Der Chiropraktiker stellt dann fest, dass eine Rippe verdreht und blockiert ist, zusammen mir meinem Physiotherapeut kann das dann in den weiteren Wochen einigermaßen behoben werden.
In den 4 Wochen ist das Brummen dann auch immer mal wieder weg, mal nur Morgens, dann auch ein ganzen Tag. Zusätzlich besorge ich mir dann noch eine Menge Bücher wie Musik Therapie (nun höre ich auch noch ein hohes Pfeifen), Atemtherapie etc. damit endlich Ruhe im Kopf ist. Hilft aber auch nicht so richtig außer dass ich endlich mal was über Tinnitus erfahre und was mein HNO eigentlich hätte machen sollen.
Vielleicht hilft es ja wieder Arbeiten zugehen. Dies beginnt mit einer 4 Wöchigen Wiedereingliederung (Wunsch des Arbeitgebers). Funktioniert auch echt gut, habe genügend Zeit für die Physiotherapie, und kann auch in der 1. Woche das Mirtazapin wieder absetzen. Hatte noch einen Termin beim HNO der mich nochmal ins MRT, diesmal Schädel, schickte (oB) und "soll lernen damit zu leben, einfach weghören und heute hat ja jeder ein MP3-Player damit kann man das ja überdecken". (Nachts im Bett klar! Keine Ahnung ob der weiß wie laut ich das dann drehen muss.) Dann noch zwei Wochen Vollzeitarbeiten und es ist Weihnachten, aber funktioniert alles bestens.
Nur das Fest der "Ruhe" macht mir etwas Bauchschmerzen. Aber was soll ich sagen am Freitag vor Weihnachten beschließt mein Tinnitus zu verstummen, was mich tierisch freute.
Womit ich aber nicht gerechnet habe ist das er 5 Tage später wieder zurückkommt. Womit ich noch weniger gerechnet habe ist das tiefe Tal in das ich dann gefallen bin, einfach nur extreme innere Unruhe, Angst und Schlaflosigkeit die zu einer extremen Erschöpfung führte, keine Ahnung wie das passiert ist.
Im neuen Jahr bin ich dann pflichtbewusst wieder zur Arbeit (bin Ingenieur in einem Elektroniklabor). Da ich aber die Letzten 4 Tage insgesamt 8 Stunden geschlafen hatte, funktionierte das nicht so richtig gut. Also nahm ich abends wieder eine halbe Mirtazapin und ging wieder zum Arzt. Sie Meinte ich solle das Mirtazapin weiter nehmen, aber besser 15mg. Wurde dann noch mal 3 Wochen Krankgeschrieben und sill mir einen Psychotherapeuten suchen. Blöder weise habe ich mir dann, vermutlich im Wartezimmer, eine grippalen Infekt geholt, so dass ich die letzten 2 Wochen der 3 Wochen flachlag. Aber nach 2 Tagen Erkältung war der Tinnitus schon wieder verschwunden und mir ging es Tag für Tag besser. Bis er nach 10 Tage wieder zurückkehrte.
Pünktlich am Montag beim aufwachen war er wieder da und ich muss zur Arbeit! Dennoch habe ich den Montag und den Dienstag gut bewältigen können, der Mittwoch viel mir Morgens aber dann echt schwer es besserte sich jedoch im laufe des Tages. Doch die Nach war nichts ich konnte Trotz Mirtazapin nicht Schlafen und war heute Morgen so fertig, dass ich nicht in der Lage war wieder zu arbeiten.
Jedes Mal wenn der Tinnitus für ein paar Tage verschwindet und wieder kommt bin ich wieder da wo ich angefangen habe.
Gibt es dafür eine Lösung?
Wie findet man einen Psychotherapeuten, denn es geht ja jetzt nicht nur um den Tinnitus, sondern mittlerweile um die Angst oder ist das normal?
Was ist das für ein Tinnitus der immer wieder mal verschwindet, den man mit einem externen Ton oder kopfwackeln ausschalten kann?
Das ist jetzt lang geworden, aber ich musste mir mal den Frust von der Seele reden.
Kann ja nicht immer meine Familie nerven.
Außerdem denke ich so richtig versteht das nur jemand der auch betroffen ist.
Liebe Grüße keyuu
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hab eine methode entwikelt wie der tinnitus vorübergehend weg geht aber leider kommt er wieder .. ernst http://chrisi.net/ernsti/tinnibelli.htm
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Hallo keyuu,
Willkommen im Forum.
Ich will Dir ja nicht unbedingt noch mehr Medikamente einreden, aber bei mir haben immer Schmerztabletten (Paracetamol oder Aspirin, über ein paar Tahe genommen) geholfen, wenn ich in einer schlechten Phase war.
Vitamin B12 hilft auch oft gut, die Nerven wieder zu stabilisieren.
Du solltest Dich von dem auf und ab nicht verrückt machen lassen. Dies ist in den ersten Monaten ganz normal, legt sich mit der Zeit aber wieder.
Thomas
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lichtimnebel, ich lese hier ja schon länger hier, kenne auch deine Experimente, ich glaube aber wenn ich so auf der Arbeit auftauchen sperren die mich weg. Aber wenn es dir Linderung verschafft ist das natürlich gut.
Thomas, dass mit dem "nicht verrückt machen lassen" versuche ich, doch manchmal macht der Pessimist in der Birne was er will. Eigentlich dachte ich ja auch schon, dass ich mich mit dem Brummen arrangiert habe aber dann kam eben noch mal ein Rückschlag.
Paracetamol habe ich schon versucht, wirkt nicht. Bei Aspirin dachte ich bislang, dass man es bei Tinnitus nicht einsetzen sollte, da der Wirkstoff doch Ohrgeräusche hervorrufen bzw. verstärken kann. Vitamin B12 könnte ich noch mal testen, gibt es da irgendeine Empfehlung?
Schon komisch bis vor 2 Monaten, habe ich die letzten 10 Jahre kein einziges Medikament zu mit genommen. War in der ganzen Zeit, wenn ich es zusammen rechne, vielleicht 2 oder 3 Wochen Krank und jetzt kommt die volle Breitseite. Glaube da hilft nur Kopfhoch und durch.
keyuu
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ich lauf auch nicht so draussen in bolivien rum , wenn die gegen ton methode effektiver wird kann man sicher ein kleineres und weniger auffälligeres design entwerfen, ich befürchte nur das es langzeitig betrachtet auch kontraproduktiv werden kann , also leider ist das gerät mit viel vorsicht zu bedinen. tinnitus + eine invaliden pension kann schon genügen das man eingeliefert wird ..
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