#11 10-01-2017 17:51:55

lichtimnebel
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen

in eine Taucher überdruck - kammer  das geht am anfang, später nicht mehr ..

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#12 19-01-2017 19:58:14

cijay
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen

Hallo zusammen,

nach einem 1 wöchigen Aufenthalt in der Neurologischen Klinik, in die ich nach einer Panikattacke eingeliefert wurden bin, bin ich nun wieder zu hause.
Ich habe nun 2 Tage, außer die Nacht, fast tinnitusfrei hinter mir und ich bin doch guter Dinge, dass ich die Sache in noch nicht absehbarer Zeit hinter mich bringen kann. Wäre supi. Nun aber eine andere Problematik. In dieser Klinik wurde mir zur Beruhigung Mirtazapin (gegen Depressionen) verabreicht. In den letzten Tagen habe ich Kopfschmerzen und ein Kribbeln in den Füßen und Händen. So ein Sch...... ;-). Erst dachte ich was kommt denn nun für einen Krankheit noch dazu, aber dann habe ich mir die Nebenwirkungen mal angesehen. Ich kann nur sagen, dass man davon depressiv wird. Ich habe das Zeug bisher nur eine Woche genommen, aber die Entzugserscheinungen machen sich jetzt schon bemerkbar. Ich werde es diese Nacht nicht mehr nehmen und wenn etwas Unerwartetes eintritt, bin ich morgen beim Arzt.
Kennt jemand dieses Medikament und hat ähnliche Erfahrung gemacht?
Des Weiteren bin ich heute in einer Tinnitus Tagesklinik aufgenommen wurden und dort hat man mir nochmal den genauen Zusammenhang bei Tinnitus erklärt und wie man ihn versucht zu kompensieren. Das Programm startet Ende Februar und ich werde euch auf alle Fälle berichten wenn es interessante Infos gibt. Die Dame sagte auch, dass es immer wieder vorkommt, nun nicht zu häufig aber kommt vor,  dass auch Patienten nach 10 Jahren früh aufwachen und der Tinnitus ist weg. Also bitte immer dran bleiben und nicht den Mut verlieren.

Also, hat jemand diese Medikamentenerfahrung gemacht? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Liebe Grüße
Cijay

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#13 20-01-2017 17:54:22

lichtimnebel
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen

kenn Mirtazapin nicht

ich bin allgemein der meinung das ärzte zu leichtsinnig antidepresiva und psychopharmica verschreiben. und zu wenig auf gefahren hinweisen.

mein bruder hat antidepresiva und psychopharmica genommen, ich weis leider nicht welche. am 14.6.2016 kam die nachricht; SM   U bahn

hab auch tinnitus und versuch es mit natürlichen methoden   http://chrisi.net/ernsti/tinnibelli.htm

Beitrag geändert von lichtimnebel (20-01-2017 17:55:23)

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#14 20-01-2017 18:21:11

cijay
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen

Heute ist es leider wieder stärker.

Ich bin so ein Typ der die Ursachen ergründen möchte.
Nun sind meine 3 Monate, also die Akutphase vorbei und ich hoffe trotzdem noch auf eine Besserung.
Vielleicht frage ich nochmal in die Runde. Kennt ihr das, wenn man die Nase hochzieht verstärkt sich der Tinnitus, also es zischt mehr. Warum habe ich diesen mittlerweile 2 Tage gut, ein Tag schlecht Rhythmus? Ist das bei euch auch ähnlich?Ich denke die Nerven im Nacken werden irgendwie gereizt. Brauchen einen Tag zur Erholung und dann hat man etwas Ruhe bis wieder eine Nervenreizung da ist. Ich denke da an den Bereich um den Atlaswirbel und Kieferbereich. Aber wie kann man das nur feststellen.
Nun muß ich wie viele lernen den Zustand zu akzeptieren und hoffen, dass sich nicht doch noch etwas dramatischeres herausstellt. MS oder irgend eine Infektion wie Neuroborelliose usw.
Bin halt noch etwas verwirrt und muß die neue Situation akzeptieren.

Viele Grüße
Cijay

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#15 20-01-2017 19:15:36

Thomas
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen

cijay schrieb:

Kennt jemand dieses Medikament und hat ähnliche Erfahrung gemacht?

Benutze mal die Forums-Suchfunktion hier (oben in der Menüleiste). Da bekommst Du jede Menge Beiträge für Mirtazapin.

Thomas

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#16 20-01-2017 19:25:51

Thomas
Administrator
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen

cijay schrieb:

Heute ist es leider wieder stärker.
Vielleicht frage ich nochmal in die Runde. Kennt ihr das, wenn man die Nase hochzieht verstärkt sich der Tinnitus, also es zischt mehr.

Sowas in der Richtung hatte ich zeitweilig auch am Anfang. Jede Veränderung im HNO - Bereich wird den Tinnitus mehr oder weniger beeinflussen, einfach deshalb, da der ganze Kopfbereich physikalisch zusammenhängt.

Du solltest Dir über solche Feinheiten nicht den Kopf zerbrechen. Dies hat nichts weiter zu bedeuten und legt sich früher oder später auch wieder.

Thomas

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#17 21-01-2017 12:45:35

Marie
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen

Hallo Cijay,

Zum Thema Antidepressiva und Mirtazapin:
Die Nebenwirkungen können individuell ganz unterschiedlich auftreten. Auch die Entzugserscheinungen sind ganz unterschiedlich. Das gilt für alle Antidepressiva. Antidepressiva können dazu beitragen deine Situation zu stabilisieren, wenn nötig. Aber wenn du es ohne schaffst, natürlich um so besser. Antidepressiva sollten nie leichtfertig eingenommen werden. Mir haben sie geholfen, aber mir ging es auch ziemlich schlecht.
Ich habe selbst Mirtazapin genommen und nichts von Nebenwirkungen gemerkt, außer in der ersten Woche ein bisschen Schwindel.
Wenn du es schaffst dich selbst nicht verrückt zu machen hast du gute Chancen ohne auszukommen.
Ich verstehe deine Suche nach den Ursachen. Ich Habe inzwischen ein ganzes Bücherregal voll Fachliteratur, und trotzdem bin ich nie richtig dahintergekommen was es jetzt lentzendlich die Ursache meines Tinnitus ist. Wahrscheinlich wie bei jedem einen Kombination von Faktoren.
Tu was deiner allgemeinen Gesundheit und Wohlbefinden zu Gute kommt, das ist letzendlich auch gegen den Tinnitus hilfreich.
Alles Gute!
Marie

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#18 21-01-2017 17:50:11

MaBi
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen

Hallo Cijay,
ich kann mich Marie nur anschließen.
Du hast Deinen Tinnitus jetzt ca. 3 Monate, wenn ich richtig gelesen habe.
So lange hat es bei ungefähr gedauert, bis ich meinen so halbwegs im Griff hatte. Ich verstehe darunter, dass ich mich wieder so halbwegs im Griff hatte, und damit der Tinnitus leiser und weniger störend wurde.
Die ersten drei Monate meiner Tinnituskarriere verbrachte ich ebenfalls mit der panischen Suche nach der Ursache, die ich zu beheben und damit auch den Tinnitus zu erledigen hoffte. Es funktioniert nicht, glaube mir.
Ich weiß auch bis heute nicht genau, woher er kam. War es Stress? Waren mein Kiefergelenk, meine Wirbelsäule schuld? Keine Ahnung. Ich habe natürlich auch alles durch: Cortison, Osteopathie, Zahnarzt, Physiotherapie...was mir dann letztendlich geholfen hat, war mein Entschluss, mir den noch vor dem Einsetzen des Tinnitus gebuchten Frankreichurlaub nicht auch noch versauen zu lassen. Mein Tinnitus begann am 18. Mai. Er kam für mich aus dem Nichts. Ich legte mich ins Bett und es begann im linken Ohr zu rauschen. Das war's. Zwei Monate absoluter Panik folgten, Schlaflosigkeit bis hin zu dem Extrem, dass ich irgendwann völlig erschöpft während einer Wurzelbehandlung im Zahnarztstuhl einschlief. Mein Tinnitus war/ist ein hochfrequentes Rauschen, das sich in alles drängte: In jedes Telefonat, jedes Musikstück,  jeden Film, mit dem ich mich abzulenken versuchte. Ich hörte dieses ekelhafte Geräusch sogar an der Ampel, neben dem laufenden Motor eines LKWs. Im Juli flog ich auf Zureden meiner Freunde nach Sizilien, weil ich hoffte, vielleicht am Strand, mit dem Geräusch der Wellen im Ohr, etwas Ruhe und Erholung zu finden. Es war ein Albtraum, da das Rauschen des Meeres den Tinnitus noch anzufeuern schien. Ich saß jeden Abend am Balkon meines Hotelzimmers und weinte. Die Frankreichreise wollte ich stornieren. Ich war mir sicher, dass ich mit dem Tinnitus nicht alt werden wollte und kokettierte mit dem Gedanken an eine tödliche Krankheit, die mich vielleicht rechtzeitig erlösen könnte...
beim Rückflug nach Wien gerieten wir ziemliche Turbulenzen und ich merkte plötzlich, dass ich doch noch etwas am Leben hing. Ich war so erleichtert, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, dass ich mir im Taxi auf dem Weg nach Hause schwor, den Tinnitus, so weit es eben geht, nicht mehr die Herrschaft über mein Leben zu überlassen. Es ging nur zäh voran, aber ich schaffte es die darauffolgenden zwei/drei Wochen tatsächlich, mich nicht mehr verrückt zu machen. Es rauschte zwar weiterhin, doch ich versuchte, mein Leben so normal wie möglich weiterzuleben, ging zur Arbeit, traf mich mit Freunden und trat zuletzt auch meine Frankreichreise an. Dort sauste  mein fieser Begleiter mir die ersten beiden Tage wieder kräftig durch's Ohr, aber als ich mich am dritten Tag am Morgen fertigmache, beschloss ich, mit den Tag nicht verderben zu lassen, egal, was der Kerl in meiner linken Kopfhälfte auch anstellen mag. Ich hatte mich schon ziemlich lange auf eine Vorführung im Dressurreiten gefreut, und, um es kurz zu machen: Ich schaffte es, den Tinnitus während des Großteil des Tages völlig auszublenden. Das war eigentlich die Wende. Ich spürte plötzlich, dass es trotz Tinnitus Freude am Leben gibt und ich wusste, dass, wenn ich mit auf etwas voll konzentriere, den Scheißkerl im Ohr irgendwie im Zaum halten kann. Von da an, ging es, bis auf einige Rücksetzer und einiger ziemlich lauter Tage, immer weiter aufwärts. Heute, fast ein Dreivierteljahr später, lebe ich wie vor dem Tinnitus, an manchen Tagen denke ich nicht einmal mehr an ihn, obwohl er natürlich da ist. Aber, viel, viel leiser, als zu Beginn.
Er rauscht immer noch hochfrequent aber manchmal setzt er sogar für ein paar Stunden aus.
Ob er jemals weggeht? Ich wünsche es mir, so wie jeder hier, aber falls nicht, ist es auch nicht mein Ende. Ich hoffe, dass er so "harmlos" bleibt, wie ich ihn im Augenblick empfinde, und ich werde alles, was ich dazu beitragen kann, tun, nämlich, mich nicht mehr verrückt zu machen und mein Leben ganz normal weiterleben.
Was hatte ich außerdem an Hilfsmitteln?
Da ich eine Altersschwerhörigkeit im Hochtonbereich habe, hat mir mein HNO Hörgeräte verpasst, die, überhaupt in der Phase, in der es mir psychisch besser zu gehen begann, den Tinnitus etwas unterdrücken konnten. Das half natürlich auch. Vielleicht auch eine chinesische Ärztin, die mich nach TCM behandelt. Aber ich glaube trotz allem, letztendlich war es meine Entscheidung, mir mein Leben von einem Ohrgeräusch nicht länger zur Hölle machen zu lassen, die zu einer deutlichen Verbesserung führte.
Alles, was Du beschreibst, dieses lauter und leiser werden, dieses Hochfahren des Tinnitus mitten in  der Nacht kenne ich und diese Phänomene kennen vielen Betroffene ebenso. ist also offenbar ein völlig normaler Verlauf.
Ich kann Dir auch nur raten: Mach Dich nicht verrückt, versuche Dich mit etwas abzulenken, das Dir Freude macht und mach' Dich nicht von Tabletten abhängig. Ich habe  von meinem HNO, nachdem ich als schluchzendes Wrack vor ihm saß, Saroten verschrieben bekommen. Ich sollte sie vor dem Schlafengehen nehmen. Habe ich ein paar Mal getan, leider taumelte ich aber danach wie das Traummännlein auch noch durch den darauf folgenden Tag, also habe ich sie ziemlich rasch wieder abgesetzt. Und, siehe da, ein tickender alter Wecker, auf dessen monotones Geräusch ich mich konzentrierte, versetzte mich genauso ins Reich der Träume.
Ich weiß, dass das alles in der Phase, in der Du dich befindest, ziemlich abgehoben klingt, und es ist natürlich auch leichter gesagt, als getan:
Aber, bitte, versuch, einfach ruhig zu bleiben und Dich nicht die ganze Zeit nur mit dem Tinnitus zu beschäftigen. Es hilft wirklich.
Ich wünsche Dir alles Gute!

Beitrag geändert von MaBi (21-01-2017 18:02:45)

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#19 22-01-2017 11:41:09

cijay
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Beiträge: 71

Re: Tinnitus seit 10 Wochen

Hallo ihr Lieben,

vielen,  vielen Dank für eure lieben Worte. Ich hoffe, dass ich auch wie ihr, die Kraft entwickeln werde. Ich habe vor 3 Tagen jegliche Medikamente abgesetzt, weil ich meinen Körper damit nicht weiter belasten möchte und aus eigener Kraft damit fertig werden. Ich werde noch eine letzt Ursachenuntersuchung machen lassen. Ich glaub ich habe es schon geschrieben. Im Italienurlaub hatte ich ja 3 Tage wahnsinnige Magenschmerzen und am letzten Tag hatte mich am rechten Schienbein eine Bremse gebissen, wo sich ein Ödem entwickelte welches 14 Tage hielt. Bin sonst nicht allergisch. Leider bin ich nicht zum Arzt gegangen.
Nun habe ich Angst, dass sich einen Neuroborrelliose oder ein parasitärer Grund noch dahinter verbirgt. Nur eben als Ausschluss.
Ich musste gerade wieder ein paar Tränen vergießen bei euren lieben Texten und der Unterstützung die ich hier erfahre. Vielen Dank nochmals.
Mich nerven mittlerweile meine Missempfindungen in den Füßen und Händen. Auch im Gesicht sind manchmal leicht kribblige Erscheinungen. Am Ellenbogen habe ich auch Schmerzen.  Das kann aber auch an meiner momentanen Verfassung liegen.
Ich bin ja wie gesagt im Tinnituscenter in Jena aufgenommen und hoffe dann, wenn es ende Februar losgeht, dass ich dann besser mit umzugehen lerne. Ein Hörgerät zum Versuch wird morgen angepasst. Zumindest wird erstmal ein Abdruck gemacht.
Mir ist es auch schleierhaft, gestern war ein Tag, im Prinzip ohne groß eines Zischgeräusches. Wie jede Nacht geht es dann aber zwischen 3 und 4 Uhr morgens wieder los. Also ob durch eine innere Uhr alles angeschaltet wird. Ob ich nun um 22 Uhr oder 24 ins Bett gehe. Immer geht es früh los. Komisch.
Nun, ich werde das wie viele Andere hier auch durch- und aushalten und es werden bessere Tage kommen.

Liebe Grüße und Danke

Cijay

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#20 22-01-2017 23:12:41

Thomas
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Re: Tinnitus seit 10 Wochen

cijay schrieb:

Mir ist es auch schleierhaft, gestern war ein Tag, im Prinzip ohne groß eines Zischgeräusches. Wie jede Nacht geht es dann aber zwischen 3 und 4 Uhr morgens wieder los. Also ob durch eine innere Uhr alles angeschaltet wird. Ob ich nun um 22 Uhr oder 24 ins Bett gehe. Immer geht es früh los. Komisch.

ja, es ist in der Tat eine innere Uhr. Der Hormonspiegel schwankt ja im Laufe des Tage sehr stark, und in den frühen Morgenstunden werden die Stresshormone wie Adrenalin wieder verstärkt ausgeschüttet, was den Tinnitus verschlimmert. Diese Sensitivität legt sich im Laufe der Zeit aber wieder (bei mir zumindest).

Thomas

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