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Liebe Forumsmitglieder,
nach einer chiropraktischen Behandlung (inkl. HWS Manipulation) begleitet mich seit mehr oder weniger 1 Monat einer höher Pfeifton (einseitig). Der Chiropraktiker / Osteopath ist gleichzeit Facharzt für Neurologie und ausgewiesener Tinnitus-Spezialist (*Ironie*)...so ein Spezialist, dass er nämlich bei mir einen hervorgerufen hat. Nach Abklärung durch einen HNO (kein Hörsturz oder andere Ohrenerkrankungen - daher keine Cortisoninfusionen) bin ich wieder zurück zu meinem Chiropraktiker / Osteopath, der nach genauer Diagnose feststellte ich sei recht verspannt im Schuler/Nackenbereich, aber mit der HWS ist alles in Ordnung. Ich habe die verschriebenen Entspannungsübungen eine Woche lang gemacht und bin wieder hin - Verspannungen sind größtenteils weg, ich fühlte mich auch sehr "geschmeidig". Mein Tinnitus hat sich allerdings nicht verändert. Stressbedingte Faktoren, die ein Auslösen des Ohrengeräuschs begünstigen schließe ich eigentlich aus, da ich eine relativ gute Work-Life-Balance habe und mich rundum ziemlich wohl fühle.
Nun hat mir mein Arzt äußerst ans Herz gelegt Saroten (Amitryptilin) ganz niedrig dosiert (10 mg vorm schlafen) zu nehmen - es soll als "Memory Löscher" dienen, wird in der Therapie für chronische Schmerzen angewandt und ist, seiner Ansicht nach, auch erfolgreich in der Tinnitus Behandlung. Ich spüre, auch in der geringen Dosierung, die Nebenwirkungen und habe natürlich meine Bedenken (Ginkgo nehme ich zusätzlich dazu).
Da unter euch sicher viele "Profis" sind, die sich mit der Thematik auseinandergesetzt haben, wende ich mich an euch: wie seht ihr meinen Fall und die Behandlungsmethode? Habt ihr irgendwelche alternativen Ratschläge? Ich bin über jeden Input dankbar.
LG,
Amelie
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Hallo Amelie,
mich würde interessieren, was den der Osteopath genau an der HWS gemacht hat. Hat er den Atlas eingerenkt? Bei mir wurde das vor ca. 4 Jahren bei einem Osteopathen gemacht. Danach hatte ich ca. drei Tage schmerzen. Danach ging es mir (vorher starke Nackenschmerzen, Kopfbewegung nach links schwierig) deutlich besser.
Mein Tinnitus kam dann ca. ein Jahr später, auch links hochfrequent und auch ohne bewussten Stress. Deshalb würde ich bei mir eher einen Zusammenhang zwischen der Behandlung und dem Tinnitus ausschließen.
Die folgenden Jahre war ich aber immer wieder bei verschiedenen Osteopathen und die allgemeine Meinung war, dass eine Einrenkung des Atlas schon "nicht ohne" ist. Wieviel Zeit war denn bei Dir zwischen der Behandlung und dem Tinnitus vergangen und wie steht der Ostepath dazu?
Ich habe auch schon lange starke Verspannungen (HWS, Schulter), die Behandlungen halfen gegen die Schmerzen aber nicht gegen den Tinnitus.
Mein Neurologe hatte mir damals auch Amitryptilin verschrieben 10 mg vorm schlafen. Ich konnte damit zwar besser schlafen, war am nächsten Tag aber wie gerädert, so dass ich die Tabletten nur ein paar Tage genommen habe. Eine Wirkung auf den Tinnitus konnte ich nicht feststellen.
Leider gibt es ja keine Behandlung die mit Sicherheit hilft. Osteopathie ist denke ich eine der potenziell besten Behandlungen bei Tinnitus.
Da Dein Tinnitus auch noch frisch ist solltest Du versuchen möglichst wenig auf Ihn zu achten, Dich ablenken und möglichst nicht verrückt machen, dann verschwindet er vielleicht von alleine wieder.
Mir war es leider nicht geglückt und es ist auch nicht einfach, aber nach allem was ich so gehört habe soll das, das Beste sein.
Wünsche die alles Gute.
Gruß
Dauerton
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Hallo,
wie lange hast du das Amitryptilin genommen und hast du es einfach so wieder abgesetzt von heute auf morgen? Das soll ja nicht ganz ohne sein bei Psychopharmaka. Bei mir wurden diese "typischen" Bewegungen am Hals / Nacken durchgeführt, dabei hat es ziemlich geknackst. Und ja, der Atlas wurde auch manipuliert. Bei mir kam der Ton noch direkt am selben Abend nach der Behandlung. Der Arzt kann es sich nicht wirklich erklären und meint ich sei einfach besonders sensibel. Ich schließe eigentlich eine Verletzung an der HWS aus, da ich mich normal und gut bewegen kann und keine Schmerzen habe, aber wer weiß...
Danke für deine Antwort!
Amelie
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@Dauerton: Was siehst du letztlich als Grund für das Auftreten des T. bei dir?
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Hallo,
ich habe das vielleicht drei vier Tage genommen dann paar Tage Pause, dann nochmal ein paar Tage und dann aufgehört. Ich denke das ist bei der geringen Dosis von 10 Mg und der kurzen Einnahmedauer kein Problem. Für Depressionen werden glaube ich deutlich höhere Dosierungen eingenommen und dann muss man das ausschleichen. Was AD betriftt bin ich allerdings auch eher der vorsichtige Typ und habe sonst keine weitereren Erfahrungen damit.
Dann ist es wohl eher Zufall gewesen mit dem Tinnitus und der HWS Manipulation auch nach Meinung des Osteopathen.
Ich kann bei mir leider keinen sicheren Grund ausmachen. Aber es kann mit den Verspannungen HWS, Schulter zusammenhängen. Auch leichtes Zähneknirchen habe ich und Verspannungen im Kiefer. Psychogische Gründe können auch eine Roller spielen, weil ich vor Jahren mal leichte Depressionen hatte.
Gruß
Dauerton
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Hallo Amelie-87,
ich habe auf einem Symposium vom damals vortragenden Orthopäden gehört, dass er persönlich eine Einrenkung des Atlas nie durchführt, weil er das früher gemacht hat, und es bei einigen Patienten wohl einen zeitlichen Zusammenhang zwischen der HWS-Manipulation, besonders des Atlas und dem Tinnitus gegeben hat, scheint schon "nicht ohne" zu sein. Aber auch da streiten sich die Gelehrten, leider auf dem Rücken von Betroffenen. Spannend auch, dass der Tinnitus von einigen Fachärzten ähnlich wie chronische Schmerzstörungen behandelt wird. Bei chronischen Schmerzen sind niedrig dosierte Antidepressiva, insbesondere SSRI, z.B. Fluctin, Paroxetin, Citalopram, tatsächlich sehr wirksam. Das Gute: Antidepressiva machen nicht abhängig. In Tinnitus-Fachkliniken werden Antidepressiva verordnet, um psychische Erkrankungen wie Depressionen zu behandeln. Der Tinnitus spielt auch in fachkliniken eine untergeordnete Rolle. es wird ein tolles "Arrangement" aus Entspannungsverfahren, Sport, Psychotherapie, Counseling und Hörgeräte-bzw.Noiserverordnung angeboten. Liest man die Patientenbewertungen, stellt man fest, dass mal 1 bis 3 Patienten positiv bemerkt haben "der HNO-Arzt hat mir die Angst vor dem Tinnitus genommen und mir Wege gezeigt, MIT dem Tinnitus zu leben. Das kann jeder haben. Der Tinnitus ist nicht bedrohlich und ein produkt des Gehirns, nimmt bei Stress, auch beim POSITIVEN Stress, zu. Der Admin dieses Forums schwört auf Ibuprofen bei "Tinnitusspitzen". Ibuprofen wirkt ja im Körper überall, vom Zeh bis zur Haarspitze.
Bei Dir würde ich ebenfalls meinen, der Tinnitus ist noch sehr jung. Sport und Entspannungsverfahren, Meditation können wirken. Aber am besten ist es, dem Tinnitus so wenig wie möglich Beachtung zu schenken.
ich wünsche Dir gute Besserung und schöne, ruhige und friedliche Weihnachten. Allen anderen Lesern natürlich auch.
Cinderella
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cinderella schrieb:
Der Admin dieses Forums schwört auf Ibuprofen bei "Tinnitusspitzen". Ibuprofen wirkt ja im Körper überall, vom Zeh bis zur Haarspitze.
Nicht Ibuprofen, Aspirin oder Paracetamol. Ibuprofen hat bei mir nie so gut gewirkt, Aüßerdem bekomme ich immer Entzugserscheinugen davon, ween ich es für ein paar Tage genommen habe.
Euch allen auch Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr.
Thomas
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