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Hallo,
hat jemand Erfahrungen mit "Tinniwell" der Schweizer Firma Resaphene Suisse AG? Das Gerät hat mehrere Funktionen, u.a. frequenzgefilterte Musik. Das Gerät soll auf die Frequenzen des Tinnitus reagieren und lindern, sogar so, dass ein Arzt nicht nötig ist. So habe ich das verstanden. Wie teuer so ein Gerät ist, weiss ich nicht. Hat da jemand Ahnung?
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Ich glaube nicht, dass das Gerät überhaupt schon existiert, geschweige denn im Handel ist. Die Firma ist ja erst letztes Jahr gegründet worden (ist übrigens ein Ableger einer deutschen Firma Merz Electronic GmbH ( http://www.merz-electronic.de/news-lese … nitus.html ).
Selbst wenn es tatsächlich zu Markte käme, wäre es nicht sonderlich anders als schon existierende Geräte die die frequenzgefilterte Musik benutzen.
Thomas
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Nun ja, Thomas ein wenig anders wäre es schon:
http://firmen.n-tv.de/tinniwell.html
Zitat: „Der tinniwell ermittelt die individuelle Störfrequenz des Tinnitus und setzt diesem einen Gegenschall entgegen, der den Ton unterdrückt..…..Die Firma Resaphene Swiss AG liefert zusammen mit dem Gerät einen ANC-Kopfhörer, der die Tinnitus-Frequenz des Patienten ermittelt und so genau den passenden Gegenton einsetzen kann.“
Hört sich gut an, nicht wahr? Hat aber den Haken, dass es kompletter Unsinn ist.
Das altbekannte ANC (Noise Cancelling) setzt die exakte messtechnische Ermittlung des Störsignals, also des Tinnitussignals, voraus. NC Kopfhörer haben demzufolge mehrere Mikrofone, die die Umgebungssignale aufnehmen und im Idealfall ein dazu um 180° phasenverschobenes Signal gleicher Amplitude auf den Kopfhörer geben, so daß das resultierende Signal Null (Ruhe) ist. Nur – beim SUBJEKTIVEN Tinnitus werden KEINE akustischen Signale erzeugt, demzufolge ist auch nichts zu messen und auch nichts zu „kompensieren“.
Auf der Seite des Anbieters [url= http://resaphene.ch/#unternehmen]Resaphene[/url] findet sich „Darüber hinaus kann es die persönliche Tinnitus-Frequenz ermitteln und durch Gegenschall diesen Ton unterdrücken“, also eine Bestätigung des N-TV Quatsches. Später heißt es dann aber richtig: “Kleine Mikrofone innerhalb der Kopfhörer nehmen den Umgebungslärm auf blendet diesen mittels „Antischall“ aus.“ Also wird durch diese Technik nur der Umgebungsschall unterdrückt, nicht der Tinnitus!!!“
Ansonsten scheint auch hier das Pantev´sche Verfahren eingesetzt zu werden, auf das auch auf der Werbeseite verwiesen wird („Klinische Studien der westfälischen Wilhelms-Universität in Münster belegen die Wirksamkeit von frequenzgefilterter Musik zur Tinnitus-Therapie.“). Unklar und nicht ersichtlich aus der Werbung ist die Quelle der Musikstücke. Ob sie auf einem persönlichem Stick oder schon intern gespeichert sind, eventuell aus dem Netz hochgeladen oder sonstwoher stammen – die nachfolgende Filterung ist nun wirklich kein Problem. Was aber die „Wirksamkeit“ anbetrifft - seriöse Studien zeigen die Ineffizienz dieser Therapie.
Neu hingegen ist die Möglichkeit, sich zusätzlich heiße Ohren zu holen. Das ist wirklich innovativ!
Bei der Suche nach dem Preis bin ich witzigerweise auf eine infizierte Seite mit einem altgriechischen hölzernen Pferd gestoßen. Also mal über den Daumen: gute NC-Hörer sind nicht unter 300 € zu bekommen, dazu will der Verkäufer noch sein Spaßgerät loswerden (schätzungsweise so um die 1000 €). Dazu noch ein spezieller Zuschlag für Tinnitus.
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Hallo Zusammen,
vielen Dank für die ausführliche Info. Es ist wichtig über solche Themen zu diskutieren und Betroffene aufmerksam zu machen. Noiser/Masker funktionieren also ähnlich, deren Wirksamkeit trotz 25jährigen Einsatzes ist aber auch nicht belegt. Und auch die haben ihren Preis: ca. Euro 1000,-?
Die Therapie des chronischen Tinnitus, besser neurootologischer Erkrankgen sieht wirklich traurig aus... So manchem hilft eher ein Austausch in diesem Forum mehr als manch technische Geräte. Und der Austausch ist gratis :-)
Schöne Grüße Cinderella
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nibold schrieb:
Nun ja, Thomas ein wenig anders wäre es schon:
http://firmen.n-tv.de/tinniwell.html
Zitat: „Der tinniwell ermittelt die individuelle Störfrequenz des Tinnitus und setzt diesem einen Gegenschall entgegen, der den Ton unterdrückt..…..Die Firma Resaphene Swiss AG liefert zusammen mit dem Gerät einen ANC-Kopfhörer, der die Tinnitus-Frequenz des Patienten ermittelt und so genau den passenden Gegenton einsetzen kann.“
Hört sich gut an, nicht wahr? Hat aber den Haken, dass es kompletter Unsinn ist.
Das altbekannte ANC (Noise Cancelling) setzt die exakte messtechnische Ermittlung des Störsignals, also des Tinnitussignals, voraus. NC Kopfhörer haben demzufolge mehrere Mikrofone, die die Umgebungssignale aufnehmen und im Idealfall ein dazu um 180° phasenverschobenes Signal gleicher Amplitude auf den Kopfhörer geben, so daß das resultierende Signal Null (Ruhe) ist. Nur – beim SUBJEKTIVEN Tinnitus werden KEINE akustischen Signale erzeugt, demzufolge ist auch nichts zu messen und auch nichts zu „kompensieren“.
Sicherlich ist es Unsinn, dass ein subjektiver Tinnitus von einem Gerät registriert geschweige denn neutralisiert werden könnte. Das hat sich wohl ein Marketing'experte' aus den Fingern gesogen. Deshalb ist Tinniwell ja auch nicht anders als andere Produkte. Gut, im Gegensatz zu Tinnitracks lässt sich die Tinnitusfrequenz scheinbar mit dem Gerät selbst bestimmen, aber das kann mit einem €20 - IPhone-App wie diesem hier auch https://itunes.apple.com/de/app/tinnitu … 83936?mt=8
Thomas
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Hallo Thomas,
ganz genau, nur der objektive Tinnitus ist messbar, kommt aber sehr selten vor (< 1%). Beim objektiven Tinnitus gibt es eine Ursache für das Geräusch im Körper (z.B. in den Blutgefässen, in den Gehörknöchelchen oder muskuläre Verspannungen). So ist wohl der subjektive Tinnitus am häufigsten vorkommend, und ich bin da ganz Deiner Meinung, dass "subjektiver Tinnitus von einem Gerät registriert geschweige denn neutralisiert werden könnte"...
Herzliche Grüße und allen, die meinen Beitrag lesen, einen schönen 2. Advent.
Cinderella
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ich hab auch 20 jahre tinnitus
tiniwell kostet 2.818,25 Euro
od Finanzierung von 36 Monaten:
70,55 Euro pro Monat
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https://www.youtube.com/watch?v=aP_R6RbuQxg
Biomentales Training nach Greuel ???
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lichtimnebel schrieb:
ich hab auch 20 jahre tinnitus
tiniwell kostet 2.818,25 Euro
od Finanzierung von 36 Monaten:
70,55 Euro pro Monat
Da fehlt aber noch eine Anzahlung bei der Finanzierung, oder?
Kann ja nicht glauben, dass die Finanzierung mit 2.539,80 Euro günstiger sein soll, als der Sofortkauf...
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Versuch: Innen-akustik-verstaerker um Tinnitus zu heilen!!
https://scontent.fsst1-2.fna.fbcdn.net/ … e=59232996
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