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Hallo!
Im englischsprachigen Tinnitusforum "tinnitustalk" hat mir jemand geschrieben, dass es schlecht für den Tinnitus ist im stillen zu schlafen, weil das Gehirn auch im Tiefschlaf nicht aufhört zu "hören". Hier ein Auszug davon:
You might want to consider using sound enrichment especially at night. Sleeping in a quiet room is not recommended for anyone that has tinnitus, even those yours is mild. The brain and auditory system never turn off. If the brain hears silence when we are in a deep sleep, it has the ability to increase its background activity. In doing so it will also increase the tinnitus making it louder and more intrusive during the daytime. One way to prevent this from happening is to use a sound machine that plays nature sounds by your bedside. Set the volume level low - below your tinnitus and to play throughout the night until morning.
Ich bin da eigentlich andere Meinung und bin auch sehr froh darüber, dass ich nichts zum Einschlafen brauche und möchte auch nicht darauf angewiesen sein. Trotzdem gibt mir das zu denken.
Was meint ihr dazu? Seht ihr das ähnlich? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
LG, MartyMcFly
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Tinnituspatienten wird ja empfohlen nicht in völliger Stille zu schlafen.
Steht z.B. auch so auf der Homepage meines HNOs.
Ich dachte allerdings, dass sich das auf mögliche Probleme beim Einschlafen bezieht und war/bin auch froh, dass ich derzeit keine Geräuschberieselung (außer meinem Wecker, an den ich mich schon gewöhnt habe ;-) brauche.
Ich möchte auch, wie Du, nicht darauf angewiesen sein.
Was mir aber schon seit Beginn meiner Tinnituskarriere auffällt: Er fährt ja tatsächlich oft während des Schlafens hoch. Auch wenn ich, was ja selten vorkommt, bei "Stille im Ohr" hinlege. Da kann ich dann darauf wetten, dass ich nach ca. 3 Stunden mit Gezische aufwache. Ich vermute allerdings bis jetzt eher, dass es sich um Durchblutungsstörungen handelt.
Aber die Theorie, dass das Gehör während des Schlafes weiterarbeitet und das Gehirn die fehlenden Geräusche kompensiert hat auch etwas, okay, aber ich bin kein Neurologe..
Aber in dem Zusammenhang eine Frage: Kennt das auch jemand von Euch, dass der Tinnitus im Liegen stärker ist? Mir ist es schon einige Male passiert, dass ich ihn den ganzen Tag über, auch bei Stille, fast nicht hörte, und kaum lege ich mich hin, dreht er auf. Kennt das wer?
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Hallo
Ich hab mich hier angemeldet, um dir auf deine frage,
ob jemand das mit dem verstärken Tinnitus nach dem schlafen kennt zu antworten.
Auch bei mir ist er hauptsächlich nach dem Schafen sehr aktiv,
Dann verzieht er sich oft nach ca 2 Stunden, oder er bleibt den ganzen Tag aktiv.
Warum das so ist, weiß ich nicht genau, Aber ich vermute das es entweder durch erhöhte Muskelspannung oder nervlicher Aktivität, (Vegetetives Nervensystem) entsteht.
Ich bekomme ihm tagsüber im Griff um so ruhiger und relexter ich bleibe.
Leider gelingt es nicht jeden Tag .
Hoffe bischen geholfen zu haben.
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Vielen Dank, tm, für Deine Antwort.
Ja, genauso erlebe ich es auch:
Ich erwache mit dem Geräusch, dann bekomme ich es in den Griff, oder auch nicht. Oft verzieht es sich schon nach einer halben Stunde, nicht vollständig, ein kleiner, kaum hörbarer Rest bleibt immer bestehen, aber für mich ist es, gemessen an dem Geräuschpegel der ersten beiden Monate, "weg". Aber es gibt Tage, im Schnitt 1-2x pro Woche, da bleibt es den ganzen Tag über treu an meiner Seite...nicht so penetrant wie zu Beginn meiner Karriere (oder habe ich mich schon mehr daran gewöhnt?), aber ich bekomme es, wie Du, für diesen Tag nicht in den Griff. Wenn ich mich dann schlafenlege und es schaffe, auf der linken Seite (meiner Tinnitusseite) liegen zu bleiben, dann ist es am nächsten Tag wieder im Flüstermodus.
Ich vermute deshalb auch, dass es von den Verspannungen im Nackenbereich kommt.
Aber die Theorie, die uns MartyMcFly ins Forum gestellt hat, ist auch nicht von der Hand zu weisen.
Beste Grüße an alle.
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Hallo
Ich hab mir mal für ein paar Tage ein Zimmerbrunnen besorgt, und dabei festgestellt das er mich persönlich nur genervt hat,
Ich hab dann eigentlich schlecht geschlafen, obwohl er sehr leise war.
Aber ein versucht kann ja nicht Schaden, vielleicht hilft es bei dem einen oder anderen.
Ich glaube nicht an die Theorie das ein Tinnitus sich im Gehirn Festsetzt, oder die Ohren brauchen ständig Ablenkungsgeräusche.
Ablenkung und Geräusche können helfen, aber für mich nur tagsüber.
Nachts will ich meine ruhe haben
Schönes Wochenende
Beitrag geändert von tm (16-10-2016 13:54:34)
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Hallo,
Ich lese schon eine sehr lange Zeit hier in dem Forum mit, bin aber jetzt doch überrascht, dass euer Tinnitus ganz viel Ähnlichkeit mit dem meinem hat.
Bei mir kann es sein, dass ich vollkomen tinnitusfrei ins Bett gehe, aber wenn ich dann nachts irgendwann aufwache höre ich ihn. Liege ich für zwei Stunden wach, meist auf dem Rücken, geht er ganz langsam wieder zurück, schlafe ich erneut ein,ist er am Morgen wieder da, um dann wieder voll zuzuschlagen.
Oft bringe ich ihn nach etwa zwei oder drei Stunden nach dem Aufwachen für den Rest des Tages wieder los, immer leiser werdend, aber auch nicht immer. Ich weiss nicht, ob es eine Bewandtnis hat, dass ich dabei immer auf dem Rücken liege.
An der Theorie mit der Vespannung habe ich auch schon gedacht, andererseits müsste er ja dann auch kommen, wenn man sich tagsüber hinlegt. Ich muss aber gestehen, dass ich tagsüber nicht schlafe, vor lauter Angst, dass der Tinni erscheint.
Ich könnte mir denken, dass es vielleicht irgendeinen Zusammenhang mit dem Übergang vom Schlafen zum Aufwachen geben könnte, womit dann evtl. der Tinnituston ausgelöst werden könnte. Nervlich?
Die Erfahrung, dass er bei Stress und Angst lauter wird, habe ich allerdings auch schon gemacht.
Ich habe meinen Tinnitus während einer depressiven Phase erworben, wo ich auch Antidepressiva eingenommen habe. Das ist aber schon eine sehr lange Zeit her.
Der Ton ist sehr hochfrequent, ich habe aber gehört, dass er bei Durchblutungsstörungen eher tief sein soll.
Hat jemand noch eine Idee dazu?
LG Mona
Beitrag geändert von Mona (17-10-2016 13:50:34)
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Hallo
Ich bin neu hier,und ich möchte nicht unangenehm Auffallen da in diesen Thread das eigentliche Thema Hintergrundgeräusche während des Schlafs heißt.
Aber ich antworte mal kurz zum Thema Durchblutungsstörungen,
Ich bin auch kein Arzt oder Heilpraktiker.
Aber ich hab mir auch darüber mal Gedanken gemacht.
Ich weiß das viele Tinnitus betroffene eine Durchblutungs fördernde
Maßnahme gemacht haben ohne Erfolg,
und ich glaube das alle diese Leute bestimmt nicht sehr alt sind.
so das eine Durchblutungsstörung der Grund sein könnte.
Und wieso nach kurzem schlafen?
Wenn es doch nur so einfach wäre, ein paar Tabletten und alles ist gut.
Ich denke dass es eine nervliche Sache ist, aber die genauen Zusammenhänge
versteh ich nicht.
Bei mir sind teilweise auch an stressigen Tagen die Ohrgeräusche weg,
oder an ruhigen Tage voll da.
Hat vielleicht jemand noch eine Idee?
Möge der Admin mir verzeihen
Beitrag geändert von tm (17-10-2016 17:16:47)
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Hallo,
bei mir ist es auch so - tagsüber verschwindet der Tinnitus regelmäßig. Im Schlaf kommt er dann immer wieder zurück. Auch Alkohol (ein bis zwei Viertel Rotwein - mehr schadet dann eher wieder) kann den Tinnitus ausschalten.
Subjektiv habe ich den Eindruck, dass diese Tinnitus-Charakteristik - von der ich schon öfter gehört habe - typischerweise beim Tinnitus mit stark psychosomatischer Komponente bei der Entstehung (Stress, Depression, psychischer Druck vor der Entstehung des Tinnitus - keine signifikante Schädigung des allgemeinen Hörvermögens) aufritt - weniger bis gar nicht z.B. bei einem Tinnitus nach Knalltrauma.
Jetzt würde mich einmal interessieren, ob ihr das prinzipiell bestätigen könnt.
Vielleicht täuscht mich ja mein Eindruck.
Übrigens habe ich immer wieder Phasen mit erheblichen Durchschlafstörungen (wohl unabhängig vom Tinnitus). Hierbei wache ich zu nahezu reproduzierbaren Zeitpunkten direkt im Modus "hellwach" auf. Auch hier scheint es mir so, als würde irgendetwas im Nervensystem richtig hochfahren.
Beim Rotwein tippe ich auf eine entspannende Wirkung (wenn ich den Wein in mich "reinkippe" wirkt das nicht - es muss auch das "Drumherum" stimmen).
Christian
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Hallo,
Ich schreibe jetzt einfach einmal in diesem thread weiter und entschuldige mich bei Marty. Vielleicht kann man das auch irgendwie abtrennen, in einen anderen thread.
Christian, mein Tinnitus wurde auch in einer sehr, sehr stressreichen Phase ausgelöst, ich hatte weder ein Knalltrauma noch sonst etwas.
Was ich aber noch unbedingt loswerden will, sind diese Durchschlafstörungen, die ich in dieser Form nicht von früher her kenne. In gewissen Abständen wache ich zwischen 1.00 Uhr und fünf Uhr früh hellwach auf, total nervlich überdreht und aufgeputscht. Es müssen nicht immer Albträume als Ursache dafür in Frage kommen. Es gelingt oft nicht, wieder einzuschlafen, wenn ich wieder einschlafe, reagiert der Tinnitus noch toller. Ich frage mich langsam, ob der Tinnitus nicht einfach dadurch ausgelöst wird als Folge eines übererregbaren vegetativen Nervensystems.
Aber warum dann auch nicht tagsüber?
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass es am Entzug des Antidepressivums liegen könnte, jetzt, wo ich dein posting lese, kommen mir Zweifel.
Also, ich würde auch bestätigen, dass es eine psychosomatische Grundlage geben könnte, wenn auch nicht allein.
Fällt jemandem noch etwas dazu ein?
LG Mona
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Das kann ich eigentlich so bestätigen. Mein T. hat die ersten beiden Monate wohl Tag und Nacht durchgearbeitet, sich dann aber langsam auf einem doch fühlbar leiseren Niveau eingependelt. Stundenweise ist er untertags auch manchmal völlig verschwunden, oder ist so leise, dass ich ihn gar nicht mehr richtig wahrnehme. Wenn ich mich aber nach einem solchen Traumtag ins Bett lege, kann ich sicher sein, dass er spätestens nach 3, 4 Stunden wieder an meinem Gehörnerv sägt... ich habe das auch nicht verstanden, und dachte, das hinge mit meiner Einschlaf-/Liegeposition zusammen, also wären Verspannungen im Hals-/Nackenbereich die Ursache meines T. Aber wodurch entstehen die Verspannungen überhaupt? Sicherlich auch durch falsche Haltung am Schreibtisch, aber auch durch Stress, die Muskeln verkrampfen und klemmen die Blutgefäße ab, so wurde es mir zumindest von meiner Physiotherapeutin erklärt. Also kann mein kleiner Quälgeist ohne weiteres durch Stress/Druck aufgeweckt worden sein. Ich hatte fälschlicherweise immer geglaubt, Tinnitus entstünde erst nach einem kompletten Nervenzusammenbruch mit Klinikaufenthalt usw., dass ganz "normaler" Stress ihn auch auslösen konnte, wusste ich nicht. Ich habe deshalb anfangs auch immer die Ärzte angegiftet, die mir einen stressbedingten T. "einreden" wollten.
Was ich sicher nicht hatte, war ein Knalltrauma...auch über das Discoalter bin ich schon länger hinaus ;-)))
Ich habe ein wenig in diesem Forum gelesen, auch viel ältere Beiträge und ich glaube, dass Thomas einmal irgendwo geschrieben hat, dass die nächtliche Aktivität des T. mit der Ausschüttung des Schlafhormons zu tun habe, weshalb er aber auch noch durch eine bestimmte Schlaf-/Liegeposition beeinflussbar ist, bleibt wohl sein Geheimnis...
Wünsche uns allen eine ruhige Nacht :-)
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