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Hallo !
Ich hatte vor 6 Monaten einen Unfall und bin
dabei zuerst aufs Knie, dann mit Schulter und Kopf
auf den Asphalt aufgeprallt. Mit dem Kopf habe ich
mit Stirn und Jochbein den Boden berührt. Direkt
nach dem Unfall konnte ich sofort aufstehen und
hatte außer Schürfwunden im Stirn und Jochbeinbereich
keine Beschwerden. Ich hatte weder Kopfschmerzen noch
Erinnerungslücken.2 Wochen nach diesem Unfall wachte
ich in der Nacht auf und bemerkte zum ersten Mal meinen
Tinnitus (kontinuierliches Sausen im Kopf bei ca. 11000 Hz)
Der Besuch beim HNO und die Cortison-Therapie war erfolglos.
Mein Audiogramm ist o.k.,ich habe auch keine Hörschwierigkeiten.
Das MRT vom Schädel und der HWS zeigten keine Auffälligkeiten.
Ich hatte dann Schwierigkeiten beim Durchschlafen. (Konnte nur
2 bis 3 Stunden schlafen). Nach ca. 4 Monaten konnte ich
einigermaßen durschlafen ( 5 Stunden ).
Vor allem in der Stille ist der kontinuierliche Ton störend.
Ist Jemand im Forum der ebenfalls durch Kopftrauma
einen hochfrequenten Tinnitus hat und wie ist es ihm/ihr
danach ergangen ?
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Hallo Markorun, Du hast Recht, die Ursache fuer Deinen Tinnitus ist der Sturz, Kopferschuetterung. Tinnitus ist kein alleiniges Problem der Hoerbahn. Auch, wenn es komisch klingt, lass Dir Pflanzliche Praeparate verschreiben wie Johanneskraut oder Lasea, denn Du musst zur Ruhe kommen. Suche Dir einen Neurofeedbacktherapeuten bei der DGBfb. Mit Neurofeedback kannst trainieren, direkt Einfluss auf Deine Nervenzellen zu nehmen und somit lernen, den Tinnitus auszublenden und gleichzeitig Deine Konzentration zu verbessern. Alles Gute.
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Hallo Cinderella !
Das Neurofeedbacktraining habe ich schon absolviert.
Durch das Training habe ich wieder besser durchschlafen können.
Ich finde , daß das eigentliche Problem nun ist, das limbische System
in Kenntnis zu setzen, daß mein Tinnitus eigentlich keine Bedohung ist,
sondern nur ein Schaden in der Informationsweiterleitung im
Nervensystem. Der Präfontale Cortex im Hirn kann auf das limbische
System Einfluss nehmen. Bewußt messe ich meinem Tinnitus keine Bedeutung
zu, aber das Problem ist mein Unterbewußtsein. Solange die Amygdala durch
diese Fehlinformationen des Nervensystems in Aufruhr versetzt ist, werde ich
meinen Tinnitus nicht ausblenden können. Mein vegetatives Nervensystem hat
sich seit Beginn des Tinnitus aber schon sehr beruhigt.(Blutdruck zu Beginn:
190/100 jetzt 180/76), auch habe ich von Passionsblumentee und Johanniskraut
tabletten sehr profitiert. Ich habe auch schon Möglichkeiten entdeckt bewußt
auf das limbische System Einfluss zu nehmen.(5 Sekunden tief einatmen und
5 Sekunden tief ausatmen und nicht an den Tinnitus zu denken hilft sehr viel).
Momentan versuche ich meinem Ohrgeräusch einer natürlichen Schallquelle
zuzuordnen , um auch mein Unterbußtsein dahinzu bringen, dieses Störsignal
nicht länger zu beachten. (in der Psychologie wird hier der Begriff Utilisation
erwähnt). Ich hoffe es nützt.
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Hallo Markorun, das klingt ja sehr gut. Es ist nur wichtig, dass Du DICH NACH DEINEM UNFALL BEWUSST ERHOLST. DER TINNITUS IST AUCH NICHT BEDROHLICH. MACH DIR NICHT ZU VIEL STRESS BEIM AUFSUCHEN VON GERAEUSCHQUELLEN, SONST KANN ES DURCH SUCHSTRESS EHER ZU TINNITUSVERSTAERKUNG KOMMEN. GUTE BESSERUNG.
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Hallo Markorun, ein etwas konkret erst Nachtrag von mir. Alle von Dir beschriebenen Massnahmen sind richtig, wie langsame Bauchatmung, vielleicht auch Sport, gegen den die Setzte keine Einwaende haben. Sehr gut, dass all Deine Befunde in Ordnung sind. Die Amygdala wird aktiver bei Angst und immer neuen Reizen, ist schliesslich ihre Funktion. Fuer Dich heisst das: fasse Vertrauen in die Selbstheilungskraefte Deines Koerpers, Gehirns. Nachts, wenn es leise ist und das Brummen stärker, lenke Deine Aufmerksamkeit auf Deine Atmung, denke an NICHTS. Hast Du ja mit Neurofeedback gelernt. Vielleicht hilft zum Einschlafen eine Entspannungs-CD mit Meeresrauschen,am besten instrumental, ohne Anleitung und nicht laenger als 30 Minuten. Neuere Studienlage mit EEG postuliert, dass die Wahrnehmung des Tinnitus auf der bewussten Ebene "Non cortex areas"stattfindet. Die Amys, Australien und Polen sind da schön weiter in der Erforschung neuer Therapieansaetze. Deswegen mein Vorschlag, Deine gesamten Nerven zu beruhigen, auch psychisch, durch Vertrauen. Frisch zu kochen schadet auch nicht. Tee und Tabletten helfen Dir ja. Und es wäre nicht verkehrt, das nächste halbe Jahr "strahlende" Geraete einzuschränken, konkret weniger mit Handy, Smartphone telefonieren, kein Fernseher im Schlafzimmer, kein Funkwecker. Und, sehr gut, dass Du schlafen kannst... ein erholsamer Schlaf von 6-8 Stünden ist ein wichtiger und positiver Wirkfaktor bei der Genesung des Tinnitus... und habe Spass am Leben, gehe arbeiten gehe aus, zieh Dich bloss nicht zurück... die Psyche, die ja nicht nur aus der Amygdala besteht, spielt ja die zweite Riesenrolle bei der Genesung... Lass der Genesung nach einem Sturz mit dem Kopf auf den Asphalt doch etwas Zeit, zu genesen. Angst, Rueckzug und die Aufmerksamkeit auf den Tinnitus lassen diesen eher chronifizieren. Nochmals gute Besserung.
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Hallo, möchte doch noch was dazu schreiben. Ich hatte vor 17 jahren einen schweren sturz mit schädel-hirn-trauma und einigen neurologischen störungen. Und tinnitus, diverse töne. Ūber die jahre wurde das nur schlimmer, leider. In der zwischenzeit lebe ich einfach damit, brauche viel ruhe und rückzug. Habe meditation und andere techniken gelernt, die das ganze erträglich machen. Innerer frieden ist das wichtigste. Viel viel glück dir!
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Hallo Soku !
Sind die neurologischen Störungen gleich nach dem Sturz bemerkbar
gewesen, oder sind sie erst später aufgetreten.
Warst du nach deinem Sturz bewußtlos?
Wie lange hast du mit Schlafproblemen zu kämpfen gehabt?
Sind die diversen Töne von Beginn an dagewesen oder erst später?
Wie lange hat es gebraucht, bis du durch Meditation gelernt hast,
damit das ganze erträglich wurde?
Welche andere Techniken haben dir weitergeholfen ?
Ich probiere es jetzt mit Qi Gong. Als Nahrungsergänzung nehme ich jetzt
Vitamin B 12 Tabletten. Meine Durchschlafprobleme haben sich gebessert.
Ich versuche mich auch durch Sport abzulenken.
Viele Grüße !
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Hallo markorun, ja die störungen waren gleich anschliessend, ich konnte ca. 3 mte. nicht arbeiten und bin nie mehr auf 100% gekommen. Ja ich war bewusstlos und habe eine gedächtnislücke von einem halben tag. Ich hatte von da an den tinnitus, der war zu anfang jedoch fast nicht wichtig, da die anderen störungen viel mehr im vordergrund waren. Es wude dann einfach immer schlimmer, vor allem auch hyper empfindlich gegen töne/geräusche, die noch dazu kamen von aussen. Qi gong hab ich auch mal gemacht.. und neurofeedback und und und.. am schluss blieb nur die akzeptanz, ablenken geht bei mir nicht (mehr). Meditation mache ich seit 1 jahr, das beste was mir passieren konnte! Ich drück dir alle daumen, ist bei jedem anders ;-)
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Hallo Markorun und Soku, Meditation ist auch das beste, was es gibt. Sollte aber gut angeleitet werden. Es gibt zertifizierte Zen-Meister. Krankenkassen übernehmen zum Teil oder ganz die Kosten fuer Entspannungsverfahren. Die Indikation ist ja bei Euch beiden gegeben. Die Krankenkasse Fragen lohnt sich. Alles Gute.
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Hallo an alle,
mein Bruder hat es auch bei einen Struz bekommen, lebt damit schon jahrelang, macht aber Meditation als begleitende Maßnahme und fühlt sich auch danach immer besser.
Alles Gute!
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